Statement

Einige E-Mails und auch Kommentare möchte ich über Mail oder die Kommentarfunktion nicht beantworten, auch wenn man mir vorwirft, nicht diskussionsfähig zu sein.

Deshalb dieses Statement – mit den entsprechenden Fakten.

Meine Gemeinde war im Frühjahr der erste Coronahotspot der Bundesrepublik Deutschland.

Warum.

In einem Teilort fand ein Konzert in der evangelischen Kirche statt, an dem mehrere Chöre aus der Umgebung teilnahmen. Leider waren unter den Menschen auch Skiurlaubsrückkehrer aus Ischgl.

Diesen Rückkehrern möchte ich erstmal keinen Vorwurf machen – schließlich war damals im öffentlichen Umlauf, eine normale Grippe sei schlimmer als Covid-19.

Fakt ist, dass sich unter vielen anderen, auch mindestens drei Menschen aus meinem Bekanntenkreis bei diesem Konzert angesteckt haben.

Einer davon (etwa 50 Jahre alt) lag sechs Wochen lang im Koma auf der Intensivstation in Heidelberg.

Zwei weitere, der Ehrendirigent des Musikvereins und ein anderes Ehrenmitglied des Musikvereins und des Gesangvereins starben einige Tage nach dem Konzert an Covid-19.

Ehrenmitglieder.

Es kann eine ethische Frage sein, in welchem Alter man sowieso sterben kann, oder muss. Aber wenn man nach 40 Jahren aktiver Mitgliedschaft in Vereinsgemeinschaften wie dem Musikverein, oder dem Gesangverein einfach auf dem Friedhof verscharrt wird?!

Das zu den primären Fakten.

Zweitens. Unser Landkreis hatte ein hervorragendes Krisenmanagement – dies angefangen bei Landrat Mathias Neth, über die Bürgermeister, Gemeinderäte, bis hin zu den Vereinen und Bürgern selbst.

ALLE haben gemeinsam an einem Strang gezogen.

So fuhr man die Neuinfektionen auf Null zurück.

Dann kam der September. Unser Kreis hatte monatelang keine Neuinfektionen mehr.

Doch im Fernsehen immer wieder Nachrichten über Urlaubsrückkehrer – die es bei der Wiedereinreise ach Gott so schwer hatten.

Eine davon hebe ich hervor.

Ein Ehepaar – die Frau im neunten Monat schwanger – kommen aus dem Urlaub in Kroatien. Und nun besinnt man sich plötzlich, dass man im neunten Monat schwanger ist – und die Strapazen an der Grenze unerträglich sind.

Entschuldigung! Da geht bei mir der Gaul durch!

Nun zu den Kommentaren und Mails.

Man wirft mir vor, beleidigend zu sein. Von Erschießung von Frauen und Kindern ist die Rede – ich werde auf die Stufe des Despoten Ceausescu und seinen Schergen gestellt.

Sachliche und faktbezogene Diskussion sieht anders aus. Beleidigt wird nur Einer – Ich. Sonst niemand!

Und ja – nochmal.

Diese Pandemie wird zur Zerreißprobe für die Menschheit werden. Wir SIND in einer verheerenden Krisensituation. Hoffen wir, dass wir sie nie mit einer Kriegssituation vergleichen müssen.

Ein Landesparlament, ein Staatsparlament, eine Regierung darf sich in diesen Zeiten nicht dem Willen einer handvoll „Querdenker“, die sich nicht an die allgemeinen und notwendigen Massnahmen halten, beugen.

Das hat mit „Frauen und Kinder erschießen“ nix zu tun. Und im Gegensatz zu einem Despoten wie Ceausescu, erwarte ich durch eine demokratische Ordnung geschützt zu werden.

Liebe Querdenker, Verschwörungstheorien und persönliche Beleidigungen haben bei mir keinen Platz – ich behalte mir vor, entsprechende Kommentare zu löschen. Dieses Thema ist mir ernst, hier im Blog bin ich Herr im Haus. Wem das nicht passt muss wirklich nicht mehr reinschauen.

Nochmal

Es gibt Themen, die für mich undiskutabel sind. Die Coronapandemie wird wahrscheinlich zum größten Übel der Menschheit seit dem letzten Weltkrieg werden. Wir werden an besonderen und sehr notwendigen Maßnahmen nicht vorbeikommen können. Sollte das Virus in der momentanen Dynamik weitermachen, ist es nicht auszumalen, wo wir in einem Monat – oder sogar in mehreren Monaten – stehen.

Mit welchen Mitteln werden wir uns noch schützen können? Es ist einfach nur Dummheit, was zur Zeit manche Leute auf die Straße treibt. Und das muss unbedingt unterbunden werden. Notfalls mit ALLEN Mitteln, die in solchen Zeiten nötig sind.

Und ja. Man sollte dagegen angehen, wenn durch Menschen andere Menschen  in ihrer Freiheit und Entfaltung eingeschränkt werden. Aber das Virus ist nicht Adolf Hitler und ein heutiger, selbsternannter „Querdenker“ nicht Sophie Scholl.

 

Man sollte euch wegsperren!

Schon wieder Anti-Corona-Maßnahmen-Demos. Leute – was soll der S…..? Habt ihr sonst keine Probleme?  Wenn ich euch sehe, werd‘ ich langsam selbst radikal. Man sollte euch einsperren, bis man die große Mehrheit der Menschen, die die Maßnahmen ernst nehmen und vor diesem Virus Angst haben, eben davor schützen kann. Und vor euch. Ihr seht euch als Freiheitsaktivisten  – und tretet selbst aber die Freiheit von Millionen mit euren Füßen. Denn – wie ich – haben viele Angst davor euch zu begegnen, in einem Raum mit euch zu sein – oder auch nur einen Türgriff anzufassen. Eine(r) von euch könnte ja daran gewesen sein.

Für mich …

Für mich …

Das längst Gewohnte, das alltäglich Gleiche,
mein Auge adelt mirs zum Zauberreiche:
Es singt der Sturm sein grollend‘ Lied für mich,
für mich erglüht die Rose, rauscht die Eiche.
Die Sonne spielt auf goldnem Frauenhaar
für mich – und Mondlicht auf dem stillen Teiche.
Die Seele les ich aus dem stummen Blick,
und zu mir spricht die Stirn, die schweigend bleiche.
Zum Traume sag ich: »Bleib bei mir, sei wahr!«
Und zu der Wirklichkeit: »Sei Traum, entweiche!«
Das Wort, das Andern Scheidemünze ist,
mir ist’s der Bilderquell, der flimmernd reiche.
Was ich erkenne, ist mein Eigentum,
und lieblich locket, was ich nicht erreiche.
Der Rausch ist süß, den Geistertrank entflammt,
und süß ist die Erschlaffung auch, die weiche.
So tiefe Welten tun sich oft mir auf,
daß ich drein glanzgeblendet, zögernd schleiche,
und einen goldnen Reigen schlingt um mich
das längst Gewohnte, das alltäglich Gleiche.

Hugo von Hofmannsthal

Oktobergarten 2020

Hab letzte Woche eine recht große Palme sehr günstig erworben. Sie soll bis -17* Frost überstehen können. Mal sehen – den Versuch ist es wert, finde ich.

Der Pinova hing voll mit Früchten – und so schön und groß, wie bisher noch nie.

Isabella über der Terrasse

Die Khaki hat schon im ersten Jahr eine Frucht. Auch drei Mandeln und einige Feigen sind noch reif geworden.

Diese Woche werden mir eine chinesische Dattel und ein Granatapfel geliefert. Ich glaube, wir müssen uns leider damit arrangieren, dass der Klimawandel da ist, dieser sich nicht mehr zurückfahren lässt. Hoffentlich kann man ihn wenigstens stoppen. Aber das mit den Exoten im Garten – wenn’s möglich ist.?

Das Gestell mit Wasserbecken hab ich gerade für einen alten Sandschleifstein gebaut. Dieser zerbrach mir aber, beim Versuch die Welle zu tauschen. Also holte ich mir ein Stück Sandsteinfelsen und machte daraus auch den Schleifstein selbst.

Möchte die Quelle sein …

Möchte die Quelle sein,
dem Gebirg‘ entspringend,
meine Flut, rauhen Wegs,
durch Geklüfte zwingend …
Aber dann nur, wenn mein Lieb
Goldenfischlein wäre,
plätschern wollt‘ in meinen Wellen
munter kreuz und quere.

Möchte das Wäldchen sein,
einem See zur Seite,
jedem Sturm stellt‘ ich mich
kühn zum Widerstreite …
Aber dann nur, wenn mein Lieb
wär‘ die kleine Meise,
die mir nistend im Geäste,
sänge ihre Weise.

Möchte sein, hoch am Berg,
eine Schloßruine,
sähe da dem Verfall
zu mit heitrer Miene …
Aber dann nur, wenn mein Lieb
wär‘ die Efeuwinde,
ihre schlanken Arme schlänge
mir ums Haupt gelinde.

Möchte die Hütte sein,
tief im Tal gelegen,
deren Dach, strohgedeckt,
wund von Schnee und Regen …
Aber dann nur, wenn mein Lieb
an der Feuerstelle
wär‘ die Glut, die freundlich glimmend
Wärme gäb‘ und Helle.

Möchte die Wolke sein:
die zerstückte Fahne,
aus der Höh‘ flatternd hin
über ödem Plane …
Aber dann nur, wenn mein Lieb
wär‘ die Abendröte,
meinem bleichen Angesichte
ihre Gluten böte.

Sándor Petőfi